Epilepsien sind eine heterogene Gruppe neurologischer Erkrankungen, die durch wiederkehrende Anfälle gekennzeichnet sind. Diese Anfälle werden durch eine gestörte elektrische Aktivität im Gehirn verursacht, die zu plötzlichen und unkontrollierten Entladungen von Nervenzellen führt. Genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Veranlagung zu Epilepsien.Verschiedene genetische Varianten wurden mit unterschiedlichen Epilepsieformen in Verbindung gebracht. Dabei handelt es sich sowohl um monogene Erkrankungen, bei denen eine einzige genetische Veränderung das Erkrankungsrisiko erhöht, als auch um komplexe Erkrankungen, bei denen mehrere Gene in Kombination mit Umweltfaktoren eine Rolle spielen.
Ein Beispiel ist die Rolando-Epilepsie, auch als Rolandischer Krampfanfall oder benigner Rolandischer Krampfanfall bekannt. Sie ist eine Form der Epilepsie, die hauptsächlich Kinder betrifft. Benannt nach dem französischen Neurologen Georges Gilles de la Tourette, tritt diese epileptische Störung typischerweise zwischen dem fünften und zehnten Lebensjahr auf. Sie zeichnet sich durch Anfälle aus, die hauptsächlich während des Schlafes auftreten. Die Anfälle der Rolando-Epilepsie manifestieren sich als Gesichts-, Zungen- und Mundkrämpfe, begleitet von Speichelfluss.