Insbesondere für Blutsverwandte, die über den allgemein in der Bevölkerung gemeinsamen Genbestand hinaus, durch ihre Abstammung von gemeinsamen Vorfahren, einen zusätzlichen Anteil gemeinsamer Erbanlagen besitzen. Das Risiko für Kinder verwandter Eltern besteht darin, dass seltene, genetisch bedingte rezessive Leiden bei diesen Kindern häufiger auftreten. Bei der Abschätzung des allgemeinen Risikos für Kinder der blutsverwandten Partnern, an einem rezessiv vererbten Leiden zu erkranken, ergibt sich unter der Annahme eines rezessiven Gens bei den gemeinsamen Großeltern, das über beide Seiten segregiert, eine rechnerische Homozygoten-Wahrscheinlichkeit von mindestens ca. 5%. Dieser theoretische Wert stimmt mit den empirisch beobachteten Risikozahlen für Vettern I. Grades aus einer Population mit vielen Verwandtenehen überein. Dies bedeutet, dass sich das von allen gesunden und nicht verwandten Eltern zu tragende sogenannte Basisrisiko von 2-4% für die Geburt eines Kindes mit einer Fehlbildung oder Krankheit um mindestens 4-6% erhöht. Die Kingsmore Panel Analyse kann signifikant zur Differenzierung der Risikoabschätzung für konsanguine Partnerschaften beitragen.