Die intrauterine Wachstumsretardierung (IUGR; zu klein fürs Gestationsalter (SGA)) beschreibt eine Situation, in der der Fötus im Mutterleib nicht ausreichend wächst und an Gewicht zunimmt, was zu einer verringerten Größe bei der Geburt führt. Diese Entwicklungsstörung kann auf genetische Faktoren, mütterliche Gesundheit oder Umweltfaktoren zurückzuführen sein.
Kleinwuchs ist definiert als eine Körpergröße unterhalb der 3. Perzentile, meistens infolge einer verminderten Wachstumsgeschwindigkeit oder einer verkürzten Wachstumsdauer. Kleinwuchs wird vor allem im Kleinkindalter und im Zeitraum der Pubertät auffällig, da hier normalerweise größere Wachstumsschübe ablaufen. Kann aber auch bereits als intrauterine Wachstumsretardierung auftreten.
Der proportionierte Kleinwuchs ohne SGA ist eine Form des Kleinwuchses, bei dem die Körperproportionen im Verhältnis zur Größe erhalten bleiben. In einigen Fällen wird dieser Zustand durch genetische Mutationen verursacht, die das Wachstumshormonsystem beeinflussen.
Im Gegensatz dazu gibt es noch den disproportionierter Kleinwuchs, der z. B. bei Skelettdysplasien auftreten kann.
Bei den Skelettdysplasien handelt es sich um eine heterogene Gruppe genetischer Störungen, die das Skelettwachstum und die Knochenentwicklung beeinträchtigen. Diese seltenen genetischen Erkrankungen treten in unterschiedlichen Formen und Schweregraden auf. In den meisten Fällen sind Skelettdysplasien auf Mutationen in Genen zurückzuführen, die für die Bildung und Reifung von Knochen und Knorpel verantwortlich sind.
Die Osteogenesis imperfecta (OI) ist eine Gruppe genetischer Erkrankungen, die von erhöhter Knochenbrüchigkeit, geringer Knochenmasse und Neigung zu Knochenbrüchen unterschiedlicher Schwere gekennzeichnet ist. Es gibt fünf klinisch unterscheidbare OI-Typen, die sich in ihrem Schweregrad und den Symptomen unterscheiden. Alle OI-Typen teilen jedoch die vermehrte Knochenbrüchigkeit als gemeinsames Merkmal.
Typ II der OI ist letal, Typ III hat einen schweren Verlauf, während die Typen IV und V moderat sind. Der Typ I hingegen verläuft milder, ohne knöcherne Deformitäten und mit normaler oder leicht reduzierter Körpergröße. Die Augenweiß (Skleren) sind bei OI-Patienten oft blau, und Dentinogenesis imperfecta (DI) tritt nicht auf.
Die genetische Ursache der OI liegt in Mutationen in den Genen COL1A1 und COL1A2, die für die Alpha-1- und Alpha-2-Ketten des Typ-1-Kollagens kodieren. Diese Mutationen verursachen die klinischen Typen I-IV der OI und werden autosomal-dominant vererbt. Es gibt auch seltene autosomal-rezessive Formen der OI mit schweren Muskelhypotonien.
Die Diagnose basiert auf klinischen Befunden und Röntgenuntersuchungen, die Osteoporose und anomale Knochenstrukturen zeigen. Die pränatale Diagnose ist durch Ultraschall und molekulare Analysen möglich.