Grundsätzlich können die Prognose und die Therapie bei MODY stark von der bei Typ1- oder Typ2-Diabetes abweichen. Auch innerhalb der einzelnen MODY-Formen gibt es sehr unterschiedliche Ausprägungen, die eine differenzierte, oft unterschiedliche Therapie erforderlich machen. Daher ist die entsprechende molekulargenetische Differentialdiagnostik bei den Patienten entscheidend für die richtigen Therapieentscheidungen.
Die klinischen Merkmale von MODY variieren je nach genetischer Ätiologie. Die häufigsten Subtypen sind HNF1A-MODY (30-50%), GCK-MODY (30-50%), HNF4A-MODY (10%) und HNF1B-MODY (1-5%). Letzteres ist auch als Nierenzysten und Diabetes-Syndrom bekannt. Mindestens 9 andere genetische Subtypen wurden beschrieben, sind jedoch sehr selten. Patienten mit HNF1A- und HNF4A-Mutationen haben eine langsam fortschreitende Beta-Zell-Dysfunktion und sprechen gut auf die Behandlung mit niedrig dosierten Sulfonylharnstoffen an, die als Erstlinientherapie empfohlen werden. Gefäßkomplikationen bei Diabetes werden mit einer ähnlichen Häufigkeit wie bei Typ 1 oder Typ 2 Diabetes beobachtet. Niedrig C-reaktives Protein wird bei HNF1A-MODY beobachtet, und bei Säuglingen mit HNF4A-MODY wird über neonatale Hypoglykämie und Makrosomie berichtet. GCK-MODY ist gekennzeichnet durch eine asymptomatische nicht fortschreitende leichte Nüchternhyperglykämie mit geringen postprandialen Glukoseexkursionen von Geburt an, ist nicht mit Gefäßkomplikationen verbunden und erfordert keine Behandlung.